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Begriffsbestimmung

Die wissenschaftliche Medizin mit ihrer großen Leistungsfähigkeit, wie sie in der Bekämpfung der akut lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten, den Spitzenleistungen der modernen Chirurgie und der Intensivmedizin, der herausragenden Medizintechnik, dem Höchststand an diagnostischen Möglichkeiten usw. zum Ausdruck kommt, möchte keiner missen. Die Schulmedizin bietet eine hervorragende Diagnostik und effektive Therapien. Allerdings: Eine ganze Reihe dieser Therapien sind oft reich an Nebenwirkungen, die aber bewusst in Kauf genommen werden unter dem Motto "Der Nutzen ist ungleich größer als der Schaden, der dabei angerichtet wird."

Die drei therapeutischen Prinzipien der Schulmedizin sind die Entfernung von Krankhaftem aus dem Körper (eliminatio), der Ersatz von Fehlendem (substitutio) und die Lenkung bzw. Korrektur gestörter Prozesse und falscher Funktionen durch ihre zahlreichen Medikamente (directio). Die wissenschaftliche Medizin eliminiert, substituiert und dirigiert: Sie führt also dem Patienten von außen und mit ihren eigenen Methoden Gesundheit zu und setzt so Prozesse ohne die eigentliche Mitarbeit des kranken Organismus in Gang. Daraus folgt: Domäne der Schulmedizin ist die so genannte symptomatische Behandlung, also die Beschäftigung mit dem kranken Organ. Die Einheit von Leib und Seele wird dabei vielfach nicht berücksichtigt.

Die Naturheilkunde hingegen hat ihr Wesen nicht in der symptomatischen Behandlung. Sie will Symptome also keineswegs bekämpfen, sondern sie überflüssig machen. Die "sanfte Medizin" stellt grundsätzlich der Pathogenese, der Krankheitsentstehung, die Beachtung der Hygiogenese, der Gesundheitswerdung, gegenüber: Die Selbstheilungskräfte des Organismus sollen verstärkt werden oder in Gang gesetzt werden, wenn sie von sich aus nicht wirksam genug sind. Die wesentlichen Grundsätze der Naturheilkunde basieren auf diesem Denken: Die Entstörung, die Entgiftung, die Stimulation. Bei der Entstörung werden Blockaden ausgeschaltet oder abgebaut, die natürliche Abläufe des Organismus unterbinden oder krankmachende unterhalten. Die Entgiftung hat die Ausscheidung krankmachender Reizstoffe (Gifte) zum Ziel. Mit der Stimulation wird der kranke Organismus aktiviert, "seine ihm eigene, seine individuelle und seine ihm gemäße Gesundheit aus eigener Kraft zurückzugewinnen" (Malte Bühring: Naturheilkunde - Grundlagen, Anwendungen, Ziele).

So wenden sich viele Menschen alternativ oder ergänzend zur Schulmedizin dieser "sanften Medizin" zu, denn sie hat die Bestimmung, in ihren Heilweisen den Weg der Natur nachzuvollziehen, natürlich zu behandeln, auf jeden Fall aber nicht zu schaden.

Natur-heil-kunde heißt also nichts anderes als sich kundig zu machen, wie die Natur heilt.

Naturheilkunde setzt damit auf den "inneren Arzt" (Paracelsus); alle ihre Behandlungsformen leiten sich aus diesem Zweckdenken ab: Die ursprüngliche Absicht der Natur ist Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit. Dabei sieht sie den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Seele und Geist.

Zusammenfassend kann man also sagen: Die Naturheilkunde richtet sich allgemein auf die Regulierung der körperlichen Vorgänge in dem Bestreben, die natürlichen Heilkräfte des Organismus voll zu entwickeln. Sie zeichnet sich dabei durch folgende Aspekte aus:

  • Behandlung des gesamten Organismus an Stelle der Behandlung einzelner gestörter Organfunktionen – der individuelle Mensch kommt zum Behandler und nicht ein krankes standardisiertes Organ!
  • Förderung von Selbstheilungstendenzen an Stelle von durch von außen dem Körper zugeführter (z. B. medikamentöser) rein symptomatischer Behandlung.
  • Unschädlichkeit der Therapie ("Primum nil nocere" - "Zuallererst keinen Schaden anrichten!").

Somit ist die Naturheilkunde als Therapie gegen viele chronische Erkrankungen prädestiniert, da ihre Behandlungsformen Regulationsstörungen (= Störungen der Selbstheilungskraft des Körpers) als eigentliche Ursache des Krankheitsprozesses ausschalten können. Bei akuten Krankheiten ist sie "Mittel der Wahl", da sie auch hier darauf abzielt, den Körper ohne zusätzliche schädliche Einflüsse (Nebenwirkungen) in seinem Kampf gegen die Krankheit zu unterstützen und natürliche Abwehrreaktionen nicht unterdrückt.

Naturheilkunde ist aber vielfach auch Komplementärmedizin (complementum = Ergänzung). Diese Bezeichnung beschreibt eine medizinische Richtung, die bestimmte diagnostische und therapeutische Verfahren, die außerhalb der klassischen Lehrmedizin stehen, ergänzend zur Schulmedizin einsetzt. "Die Frage, ob denn nun die Schulmedizin oder die Naturheilkunde besser ist, stellt sich in dieser Form gar nicht. Die Frage lautet vielmehr, bei welcher Krankheit und welchem Patienten zu welchem Zeitpunkt Naturheilverfahren oder die Schulmedizin angebracht ist – gelegentlich kann es auch sinnvoll sein, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen.

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